Charles LewinskyKastelauRoman, Nagel & Kimche
Eine Filmcrew der Ufa seilt sich mitsamt ihrem Projekt und den
Technikern ab ins bayerische Oberland, um den Bomben zu entgehen, die im
letzten Kriegsjahr Berlin verheeren. Das Projekt ist ein Durchhaltefilm
der Nazis, im tiefen Winter 44/45, jetzt drehen sie nicht weit vom
Obersalzberg. Von diesem Film haben wir, heute, noch nie gehört.
Aber die Geschichte geht ja weiter:
Wie es gar nicht ausbleiben kann, ergeben sich innerhalb dieser im Sinn
des Wortes verschworenen Gemeinschaft allerlei gruppendynamische
Unwuchten: Eifersucht unter den Stars, rücksichtsloser politischer
Opportunismus, zuletzt ein Mord, gedreht vor laufender Kamera. Der
Schweizer Schriftsteller Charles Lewinsky erzählt diese Episode in
seinem Buch „Kastelau“, das seinen Titel nach dem Bergdorf trägt, in dem
sich das alles abgespielt haben soll. Es gibt diesen Ort aber gar nicht.
Sie haben das Buch angelegt, als sei es dokumentarisch. Es hätte
doch ein normaler Roman sein können.
Das komplette Interview Friedrich DönhoffEin gutes Leben ist die beste Antwort. Die Geschichte des Jerry
Rosensteindiogenes
Friedrich Dönhoff schreibt Kriminalromane und Biografien. Jetzt hat er
die Lebensgeschichte von Jerry Rosenstein erzählt, der in seiner Jugend
wegen seiner jüdischen Wurzeln von den Nazis verfolgt wurde und nur
durch Glück und Intuition das KZ überlebte.
Ursprünglich sollte das Buch „Ein gutes Leben ist die beste Rache“
heißen. Aus „Rache“ wurde dann aber „Antwort“.
Wie ist es zu dieser Änderung des Titels gekommen, die doch viel
aussagt über die Haltung gegenüber den früheren Verfolgern? War das
dem Verlag zu krass?
Das komplette Interview