
Ungefähr die Hälfte des Romans spielt zur Zeit der deutschen Besatzung von Paris. Leon ist inzwischen Chemiker bei der Polizei geworden und betreibt sehr bescheiden, fast nur für ihn merklich, eine Art kleiner Obstruktion, die er als Résistance sieht – bis er von echten Résistance Leuten bedroht wird und vorübergehend ausweichen muss.
Léon betreibt unter der deutschen Besatzung eine etwas gemütlichere Art der Résistance, und erst, als er von anderen Widerstandsaktivisten bedroht wird, bemerkt er es – zugleich scheint es, als habe der, der da zu uns spricht, auch erst jetzt etwas erkannt – was ist denn das für ein Erzähler?
Bis die zwei sich in der Metro zufällig wiedersehen, aber erstmal tatsächlich nur sehen. Léon macht sich auf die Suche, nichts lässt er unversucht, um seine alte Liebe wiederzusehen. Und dann klappt es auch und die beiden beginnen ihre Liebschaft von Neuem. Eine Liaison, die Léons Ehe nicht gefährden wird, deren Regeln Louise diktiert und die Léon brav befolgt. Daneben führt Léon sein bürgerliches Leben, das seine Louise, wenn sie gar zu neugierig ist, aus der Ferne beobachtet. Da kann sie zusehen, wie Léons Frau sich nach und nach verändert:
Zum Schluss, am Ende des Romans, ist Yvonne, die Ehefrau Léons, die während der gesamten Zeit der deutschen Besatzung wie eine Löwin um und für ihre Kinder gekämpft hat – zuletzt wird sie dick und unansehnlich – ist das nicht ein bisschen gemein vom Autor, ihr so etwas anzudichten?
ISBN 978-3-446-23630-1
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