, François Gantheret Das Gedächtnis des Wassers Aus dem Französischen von Dirk Hemjeoltmanns
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Eine Jugendliebe, beide 16 Jahre alt, ineinander unsterblich verliebt, in den malerischen Alpen Savoyens. Und dann bricht das Unfassbare über diese scheinbar idyllische Welt herein.

Pauls Freundin Claire fällt einem Gewaltverbrechen zum Opfer, der Täter bleibt im Dunklen. Besonders tragisch ist für Paul, dass er sich unmittelbar vor der Tat von Claire für den Abend verabschiedet hatte, und nur die Zeugenaussage seines Vaters ihn vor einem Tatverdacht befreit.

Drei Jahrzehnte später kehrt Paul an den Ort zurück, in das entlegene Dorf, wo es so archaisch zugeht wie in den „Liebesgeschichten“ von Adolf Muschg. Paul ist in Paris ein anerkannter, gefragter Psychologe, hier will er den Hof seiner Eltern verkaufen und trifft auf Béatrice, die jüngere Schwester seiner damaligen Geliebten, und verspürt eine vielleicht nicht gerade rätselhafte, aber kaum überwindbare Anziehung zu der Jüngeren.

Paul versucht, nach all den Jahren, doch noch herauszufinden, was sich damals zugetragen haben mag und findet schließlich heraus, was geschah. (Wird aber hier nicht verraten.)

Das Gedächtnis des Wassers ist als Kriminalroman schon spannend zu lesen, das Buch ist aber nicht als Krimi gedacht. Es ist die sensible, stimmungsvolle Geschichte einer gewaltsam unterbrochenen und nun wieder zart und verklärt neu aufkeimenden Liebe, zugleich die poetische Selbstbetrachtung eines älter gewordenen erfolgreichen Mannes, zum Teil melodramatisch, aber vor allem spannend und faszinierend durch das psychologische Spiel in den Gedanken des Helden.

ISBN 3-423-24690-1
http://www.dtv.de/autor/francois_gantheret_3563.html