Asta Scheib hat dieses Leben zum Thema ihres neuen Romans „Das Schönste was
ich sah“ gemacht. Sie erzählt darin eine dramatische und zu Beginn
bedrückende Lebensgeschichte. Wie der junge Giovanni immer wieder ausbüchst,
wie ihn seine Halbschwester Irene, die ihn aufnehmen muss, an die Behörden
verrät, wie er immer wieder Menschen findet, die ihm wohlwollen, und wie er
sich schließlich aus eigener Kraft seinen Platz im Leben erobert. Nur seine
eigene Kraft? Es steht, wie es sich außerdem für einen schönen Roman gehört,
eine Frau im Hintergrund: Ein 16-jähriges Mädchen aus gutem Hause verliebt
sich in den jungen und noch unentdeckten Künstler und bleibt ihm ihr Leben
lang, so wie er ihr sein Leben lang, treu, obwohl die Zeiten politischer
Veränderungen in Österreich und sozialer Umwälzungen im 19. Jahrhundert
nicht einfach sind.
Was hat Giovanni für ein Verhältnis zu seiner Schwester?
Dabei sind es mache unscheinbaren Szenen, in denen sich das emotionale Drama
der Figuren abspielt. Zum Beispiel, als Irene und Giovanni endlich einmal
üppig essen können:
Welche Rolle spielt gemeinsames Essen in dieser Beziehung des jungen Giovanni Segantini zu seiner älteren Halbschwester Irene?
Der Roman erzählt uns eine Geschichte mit Potential zum Melodram, und Asta
Scheib scheut auch nicht davor zurück. Im Gegenteil, sie macht uns den
Aufstieg von ganz unten nach oben gerade durch die emotionale Anteilnahme
anschaulich.
ISBN 978-3-455-40196-7
http://www.hoffmann-und-campe.de/go/das-schoenste-was-ich-sah